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Brain-Pool-Verfahren: Schnell und simpel zu neuen Ideen

Lesedauer 3 Minuten

Brainstorming Sitzungen entwickeln oft eine Eigendynamik, die zu keiner Lösungsfindung führt. Häufige Probleme sind dominante Redner, introvertierte Analytiker, Vorgesetzte und fehlendes Einsehen, den anderen zuzuhören. In solchen Gruppen bieten sich Brainwriting Techniken an. Wem das 6-3-5 zu formalisiert ist, kann zum Brain-Pool-Verfahren greifen.

Das Brain-Pool-Verfahren kann auch als Kärtchen-Methode bezeichnet werden. Namensgebend sind die verwendeten Karteikarten im DIN-A6 Format. Die Teilnehmenden schreiben ihre individuellen Ideen auf die Kärtchen. Diese werden in die Mitte des Tisches gelegt. Wenn jemand keine neuen Ideen mehr hat, nimmt er sich eine Karte aus der Mitte. Die darauf notierte Idee kann dann als Inspiration für eine neue Idee dienen, weiterentwickelt oder mit anderen Kombiniert werden.

Das Brain-Pool-Verfahren ist simpel und einfach. Jeder Teilnehmende füllt den Ideenpool und lässt sich durch andere Ideen inspirieren.

Ablauf

Wie bei allen Kreativitätstechniken muss bei dem Brain-Pool-Methode die kreative Ideenfindung von der Ideenauswahl getrennt werden.

Wie läuft die Ideenfindung bei der Methode ab?

Folgende sieben Schritte bieten sich bei der Brain-Pool-Technik an:

  1. Vor Beginn der Sitzung wird das Team zusammengestellt. Vier bis sechs Mitglieder bieten sich an.
  2. Der Moderator erklärt die Methoden den Teilnehmern der Sitzung zur Ideenfindung. Dazu gehört auch die Zeitspanne zur Bearbeitung. Es bieten sich 20-40 Minuten für die Sitzung an. Die Zeitspanne ist abhängig von der Fragestellung.
  3. Die Aufgabe der Ideensitzung wird durch den Moderator vorgestellt. Wie bei jeder Kreativitätstechnik ist eine verständliche, herausfordernde, aber nicht überfordernde Fragestellung nötig.
  4. Jeder Teilnehmer nimmt sich eine Karteikarte. Auf jede Karte wird eine Idee geschrieben. Hat jemand mehr als eine Idee, nimmt sich dieser eine zusätzliche Karte.
  5. Die Karten werden in die Mitte des Tisches gelegt, wenn die spontane Ideenfindung abgeschlossen ist. Alternativ können sie an eine Tafel gepinnt werden. Dadurch entsteht ein Ideenpool.
  6. Jeder Teilnehmende nimmt sich als Anregung Ideen aus diesem Pool. Diese dient als Inspiration. Sie kann ergänzt werden. Oder zu einer neuen Idee führen, die auf eine neue Karte kommt.
  7. Der Ideenpool füllt sich im Laufe der Bearbeitungszeit. Nach Ablauf der vorher festgelegten Zeitspanne wird die Ideenfindung abgeschlossen.

Die Ideenauswertung bei der Brain-Pool-Verfahren

Der Ideenpool ist nach Ablauf der Zeit mit vielen Karteikarten voller Ideen gefüllt. Diese können beliebig sortiert, kombiniert oder auf andere Weise weiterverwendet werden.

Zur Auswahl bieten sich spezielle Techniken an.

Impulsfragen im Ideenpool

Durch Impulsfragen kann der Denkprozess unterstützt werden. Diese werden auf Kärtchen geschrieben und in der Tischmitte bereitgelegt. Sie dienen dann als zusätzliche Denkanstöße neben den Ideen der anderen Teammitglieder.

Die Impulsfragen können z.B. aus der Osborn– oder SCAMPER-Checkliste stammen.

Stärken der Brain-Pool-Methode

Die Technik ist einfach. Niemand hat Probleme sie zu verstehen. Daher kann sie spontan eingesetzt werden. Es werden nur Karteikarten und Stifte benötigt.

Jeder Teilnehmer führt zunächst ein Mini-Brainstorming für sich selbst durch. Dadurch können Konflikte in Gruppen effektiv umgangen werden. Jeder Teilnehmende wird in die Ideenfindung eingebunden.

Im Gegensatz zur 6-3-5 Methode entfällt der feste Rahmen, in denen Ideen weitergereicht werden. Auch wird keine bestimmte Anzahl an Ideen gefordert. Dies kann bei der 6-3-5 Methode zu Blockaden führen.

Schwächen der Methode

Nachfragen und Diskussionen sind nicht gestattet. Unleserliche oder nicht erkennbare Ideen unterbinden also Denkprozesse. Leserliche Schrift ist unabdingbar. Viele Kollegen scheitern an dieser Voraussetzung.

Jeder Teilnehmende kennt nur einen kleinen Teil der Ideen. Daher können Mehrfachnennungen von Ideen vorkommen.

Da kein Zeitraum für eine Idee vorgegeben ist, kann jedes Teammitglied sich übermäßig mit seinen eigenen Gedanken beschäftigen. Hier muss die Moderation einschreiten und einen Ideenaustausch mit dem Pool forcieren.

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