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Wähle dein Werkzeug – und bleib dabei

Lesedauer 5 Minuten

Porters Five-Forces, Osterwalders Business Model Canvas oder McKinseys Three-Horizons – Werkzeuge und Frameworks sind der Schlüssel zu Innovationen. Aber welche sind die richtigen? In diesem Artikel erfährst du, warum nur genutzte Werkzeuge helfen. Wir zeigen dir wie Frameworks eine gemeinsame Sprache schaffen und welche Grenzen sie haben. Finde das richtige Werkzeug für dich und dein Team.

Nur genutzt Werkzeuge helfen dir

„Mach dir keine Sorgen, es liegt nicht an dir, sondern am Werkzeug“, ermutigte mich einst ein erfahrener Schmied. Ich versuchte, ein glühended Stück Metall nach meinen Vorstellungen zu formen – jedoch ohne Erfolg. Der Schmied ergriff das Metall sowie meinen Hammer, um mir zu zeigen, wie ich meine Vision in die Tat umsetzen konnte. Dies bewies, dass es tatsächlich an meiner Fähigkeit und nicht am Werkzeug lag. Übung macht den Meister!

Ein Schmied ist ein Meister seiner Kunst. Er beherrscht sein Werkzeug und kennst dessen Stärken.

Der Schmied hatte vorher sein Handwerk zur perfektion gebracht. Für ihn passte das Werkzeug genau zur Aufgabe. Seine Erfahrung kompensierte eventuelle Unzulänglichkeiten.

Was heißt Werkzeug und wozu brauchst du es?

Das Beispiel zeigt dir: Übung macht den Meister. Wie der Schmied sind wir als Innovatoren Gesellen auf dem Weg zur Meisterschaft. Egal ob Handwerk oder Innovation: Beim ersten Mal nutzt keiner das Potenzial eines Werkzeugs.

Alles das Gleiche

In unserem Metier reden die Meisten von Tools und Frameworks. Für mich gibt es kein Unterschied zwischen Werkzeugen, Tools und Frameworks. In diesem Text verwende ich sie daher synonym.

Tool

Tools bietet meist Regeln, wie du ein Ziel erreichst. Beim Brain-Storming gibt es Regeln, die den Ideenfluss verbessern.

Framework

Ein Framework ist ein Werkzeug, um eine Innovationsstrategie zu entwickeln und umzusetzen. Es hilft dir zu entscheiden und zeigt dir verschiedenen Optionen. Ein Framework ist ein Leitfaden, um Vision, Mission und Ziele zu definieren.

Wiederholung führt zu Verbesserungen

Egal wie gut ein Werkzeug ist – nutzt du es nicht, kann es nicht funktionieren. Es ist besser ein weniger gutes Werkzeug zu nutzen, als Zeit mit der Suche nach dem perfekten zu vergeuden. Der Schmied wurde so gut, weil er sein Werkzeug benutze und besser wurde. Er hat nicht Jahre auf der Suche nach dem perfekten Hammer verbracht.

So ist es auch bei Innovationen: Lerne, wofür ein Werkzeug gut ist und wende es an. So lernst du seine Grenzen und Stärken kennen. Diese praktische Erfahrung mit den Werkzeugen hilft dir mehr als das optimale Werkzeug.

Wie hilft das Werkzeug?

Tools und Frameworks lassen dich Probleme und Chancen auf eine bestimmte Art zu betrachten. Sie bieten eine strukturierte Herangehensweise an Probleme und helfen, effektiver zu entscheiden.

Kaum ein Werkzeug ändert deine Intuition

Zweifellos sind Tools und Frameworks nützlich – doch werden sie selten deine Intuition ändern. Sie geben dir eine gemeinsame Sprache, um dich mit anderen auszutauschen, die eine andere Intuition haben als du.

Schaffen einer gemeinsamen Sprache

Ron Adner schrieb 2006 in einem HBR-Artikel: „When approaching a given opportunity, we all have a certain intuition about what the right course of action is, and a framework will rarely change this belief. […] My own perspective is that the value of most frameworks lies not in changing a manager’s initial intuition but in clarifying the issues that arise when managers with different instincts try to debate the right course of action. […] A framework presents elements and relationships that provide a grammar for the debate“

Gute Frameworks geben euch eine gemeinsame Sprache

Welche Grenzen hat ein Werkzeug?

Um ein Framework oder Tool richtig zu nutzen, musst du dir drei Dinge klar machen:

  1. Sie basieren auf Modellen der Wirklichkeit und haben Grenzen, innerhalb derer sie funktionieren. Ist es für stabile Industrien geeignet oder für sich rasch ändernde Umwelten? Für klassische Industrie, Start-Ups oder Konzerne?
  2. Welche Variablen betrachtet das Modell und wie hängen diese zusammen? Kann ein Werkzeug nicht erklären, warum es nützlich ist, ist es wahrscheinlich Mist.
  3. Die Modelle besitzen eine Kausalität, die ihre Wirkung beschreibt. Ist diese für die logisch oder siehst du die Wirkweise in deinem Fall anders?

Baue dein Portfolio an Werkzeugen

Du siehst an der Liste, dass jedes Werkzeug oder Framework seinen Platz und seine Berechtigung hat. Keins ist für alle Situationen geeignet. Stell dir ein Portfolio ausgesuchter Tools zusammen und nutze sie gezielt.

Das richtige Werkzeug für dein Problem wählen

Der Schmied wählt ebenfalls sein Werkzeug passend zur Aufgabe: Er nutzt den Schmiedehammer um Metall zu formen, eine Zange um es zu drehen und eine Flex (oder ein Abschrot) um es zu teilen.

Suche passende Werkzeuge für dein Problem

So musst du auch an die Sache herangehen. Suche ein Werkzeug, das zu deiner Herausforderung passt. Brain-Storming findet Ideen; der Business Model Canvas Wege Profit zu generieren und Five-Forces den Wettbewerb zu analysieren.

Am Ende bist du entscheidend

Letztendlich hängt alles davon ab: Wie nutzt du die Werkzeuge und welche Entscheidungen triffst du?

Kein Tool oder Framework nimmt dir diese Aufgabe ab. Sie unterstützen Perspektiven zu bündeln und informiert zu entscheiden. Sie nehmen dir nie die Entscheidung ab!

Finde das richtige Werkzeug

Wie findest du jetzt ein Tool oder Framework? Du musst kein neues erfinden! Wir sind alle Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen. Soll heißen, jemand hat sich über dein Problem Gedanken gemacht und etwas dazu geschrieben.

Nutze unsere Tool-Bibliothek

Einerseits gibt es bei Innovation-Ingenieur eine Bibliothek von guten Tools, Werkzeuge und Frameworks.

Suche in der Fachliteratur

Nutze andererseits akademische Fachliteratur als Quelle; Akademier sitzen nicht im Elfenbeinturm und arbeiten an der Realität vorbei! Wie Luke Williams überrascht feststellte, gibt es für fast jede Frage eines Managers ein Tool in der Literatur – es kennt nur keiner: „I entered academia with the arrogance of a practitioner. I had the sort of attitude that proclaims: „I’m going to show these academics in their Ivory towers how innovation is really done!“ It didn’t take long for humility to kick in once I realized: Many of the problems „we practitioners“ were working hard to solve had ALREADY been solved in a research paper… Written when I was in high school. Actually, some of the solutions were conceived in papers… Written before I was born.“

Akademier haben viele praktische Probleme gelößt und passende Werkzeuge entwickelt. Nur kennt keiner diese.

Die Kluft schließen

Es gibt eine große Kluft zwischen Wissenschaftlern und Praktikern, die dazu führt, dass viele großartige Entscheidungen nicht getroffen werden. Aber lass dich nicht entmutigen! Wenn du auf ein Problem stößt, für das du keine Lösung hast, nutze Google Scholar oder ähnliche Dienste. Du wirst erstaunt sein, wie viele Frameworks und Ansätze dir zur Verfügung stehen. Also halte durch und sei mutig – du wirst eine Lösung finden!

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden: Ohne die richtigen Tools wird es schwer, Innovationen erfolgreich umzusetzen. Doch nicht jedes Werkzeug ist für jeden Zweck geeignet. Wichtig ist es, eine gemeinsame Sprache zu schaffen und sich nicht von der Analysis Paralysis lähmen zu lassen. Am Ende bist du als Entscheider immer noch der wichtigste Faktor. Finde das richtige Werkzeug für deine Bedürfnisse und setze es gezielt ein.

Hast du Probleme das richtige Werkzeug für dein Problem zu finden? Kommentier unter dem Artikel oder schreib mir auf LinkedIn.

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